Jul
20.
Norovirus-Ausbrüche sorgen auf Kreuzfahrtschiffen
weltweit für Unruhe:
Bis Anfang Mai wurden bereits 14 Ausbrüche der hoch
ansteckenden Magen-Darm-Erkrankung auf Kreuzfahrten registriert – fast so
viele wie im gesamten Vorjahr. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Kreuz-
fahrt-Reisenden mit gezielten Hygienemaßnahmen zur Vorbeugung.
„Wer sich auf eine Kreuzfahrt begibt, sollte sich bewusst sein, dass Noroviren un-
ter den Bedingungen an Bord ideale Voraussetzungen für eine rasche Verbreitung
finden – wie überall, wo viele Menschen auf engerem Raum zusammenkommen“,
betont Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum
für Reisemedizin.
„Eine gute Händehygiene ist der wichtigste Schutz – gerade nach dem Toilettengang und vor dem Essen.“
Laut dem Vessel Sanitation Program der US-amerikanischen Centers for Disease
Control and Prevention (CDC) wurden in diesem Jahr bis zum Meldedatum 5. Mai
bereits 16 Ausbrüche von Magen-Darm-Erkrankungen auf Kreuzfahrtschiffen ge-
meldet, davon 14 durch Noroviren.
Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2024 waren es 18 Ausbrüche.
Den bislang größten Ausbruch 2025 verzeichnete die Queen Mary 2 mit 266 erkrankten Passagieren auf einer Karibik-Kreuzfahrt.
Auch auf der Eurodam kam es bereits zu zwei Ausbrüchen mit jeweils rund 150 Betroffenen.
Ein zugelassener Impfstoff gegen Noroviren existiert bislang nicht. „Es laufen
zwar mehrere klinische Studien, aber bis zur Verfügbarkeit eines wirksamen
Impfstoffs bleibt Prävention entscheidend“, so Jelinek.
Noroviren sind weltweit verbreitet, hoch ansteckend und benötigen nur eine geringe Infektionsdosis. Die Übertragung erfolgt meist fäkal-oral, kann aber auch über die Luft stattfinden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erinnert jährlich am 5. Mai – symbolisch gewählt wegen der fünf Finger jeder Hand – mit dem Welttag der Händehygiene an die Bedeutung dieser Maßnahme.
„Gerade im Gesundheitswesen ist Händehygiene essenziell, aber auch Reisende sollten sie verinnerlichen, beson-
ders auf Kreuzfahrten“, betont Jelinek. „Mit einfacher, aber konsequenter Hände-
hygiene lässt sich das persönliche Infektionsrisiko deutlich senken – auf See wie
an Land“, so Jelinek abschließend.
Von: Stephanie Priester Centrum für Reisemedizin
09.02.2025 bis 10.08.2025