• Apr
    17.

    Das Centrum für Reisemedizin warnt:

    Die Erkrankung wird durch den einzelligen Hämoflagellaten Trypanosoma cruzi verursacht. Haus- und Wildtiere wie Hunde, Katzen, Nagetiere, Opposums und Gürteltiere dienen dem Parasiten als Wirt ohne selbst zu erkranken. Eine Übertragung auf den Menschen erfolgt über die Raubwanze Triatoma infestans. Beim Stich der Wanze werden die Erreger mit dem Kot zusammen auf die Haut gebracht und dringen durch Haut- oder Schleimhautläsionen ein.

    Weitere Infektionsquellen sind Bluttransfusionen und Organtransplantationen, sowie eine plazentale Übertragung. Es wird auch von Infektionen berichtet, die durch den Verzehr von kontaminierten Früchten und Fruchtsäften erworben wurden. In diesen Fällen wurden die Früchte ohne Reinigung gegessen oder gepresst.

    Im akuten Stadium der Erkrankung kann es zu einer Schwellung an der Einstichstelle (Chagom) und Fieber kommen. Das so genannte Romana-Zeichen beschreibt ein Ödem beziehungsweise eine Schwellung der Lymphdrüsen in der Umgebung des Auges. Weitere Symptome sind Muskel- und Knochenschmerzen, Abgeschlagenheit, Diarrhö und Hepatosplenomegalie.

    Im chronischen Stadium, das Jahre bis Jahrzehnte später auftreten kann, kann es zu Kardiomyopathie, Mega-Organbildung, Arrhythmie oder Reizleitungsstörung kommen. Eine häufige Todesursache ist der plötzliche Herztod.

    Im akuten Stadium kann der Erreger mittels PCR im Blut nachgewiesen werden. Eine Serologie liefert erst etwa sechs Monate nach Infektion ein zuverlässiges Ergebnis. Die Therapie der Parasitose erfolgt oral mit Nifurtimox oder Benznidazol über mindestens zwei Monate.

    Die nachtaktive Raubwanze lebt bevorzugt in Spalten von Lehmhütten und Ställen. Eine Prophylaxe kann durch Haus- und Wohnraumhygiene mit Fliegengittern, Moskitonetzen und Insektiziden erzielt werden.