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    22.

    Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt: So schützen Sie Ihre Haut bei Reisen in warme Länder...

    "Unsere Haut wird auf Reisen, speziell in warme und tropische Länder, durch äußere Faktoren beeinflusst. Sonnenstrahlung übt dabei die stärkste und mitunter folgenschwerste Wirkung auf die Haut aus", sagt Dr. med. Friederike Kauer, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie von Medicover Berlin-Mitte MVZ. Sonnenstrahlung besteht aus den Komponenten Infrarot-Strahlung, sichtbarem Licht und besonders energiereicher Ultraviolett-Strahlung, von der UVA- und UVB-Strahlung die Erde erreicht. UVA-Strahlung bewirkt eine kurze Bräune auf der Haut, ebenso kann sie eine Sonnenallergie auslösen und zur Faltenbildung sowie Hautalterung führen. UVB-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein. Sie führen zu einer langfristigen Bräune und verursachen über DNA-Schäden Hautkrebs.

    "Am anfälligsten für UV-induzierte Schädigungen sind Menschen mit sehr heller Haut und hellem oder rötlichem Haar, dem sogenannten Hauttyp 1. Weniger gefährdet sind Menschen mit naturgemäß dunklerem Hautteint sowie dunklen Haaren", erklärt Dr. Kauer, Referentin des CRM Centrum für Reisemedizin. "Ideal ist es, wenn Reisende ihren eigenen Hauttyp kennen und ihr Verhalten darauf abstimmen - auch dabei hilft eine Beratung durch einen Reisemediziner." Für alle Hauttypen gelte: "Sonnenschutz ist Pflicht - bei Reisen ans Meer umso mehr", so die Expertin. "Wasser und Sand reflektieren die Strahlung und der Wind täuscht oftmals über die wahre Stärke der UV-Strahlung hinweg. Der Sonnenbrand macht sich häufig erst Stunden später bemerkbar."

    "Wir sprechen vom ABC des Sonnenschutzes - Ausweichen, Bekleiden, Cremen", erläutert Dr. Kauer. Da die UV-Strahlung in den Mittagsstunden meist besonders intensiv sei, sollten Aufenthalte in der Sonne zwischen 11 und 15 Uhr vermieden werden. Die Strahlung sei zudem umso stärker, je näher man sich am Äquator befinde. Auch die von einer Wasser- oder Sandfläche reflektierte Strahlung sowie die Höhensonne besitzen eine sehr hohe Intensität. Zum Schutz vor UV-bedingten Schädigungen empfiehlt sich das Tragen langer, dicht gewebter Kleidung und einer Kopfbedeckung - der textile Schutz ist vor allem für Kleinkinder gut geeignet und für Menschen mit Allergien. "Synthetische Fasern sind Naturfasern vorzuziehen", sagt die Expertin. "Dabei können Materialien, die nicht über einen speziellen UV-Protektionsfaktor ver-fügen, für Sonnenstrahlen durchlässig sein. Insbesondere bei sehr dünnen Materia-lien und Polyethylenstoffen kommt dies vor", sagt die Expertin. "Auch nasse Baumwollkleidung lässt deutlich mehr Strahlung durch als trockene."

    Des Weiteren sollten Reisende Sonnenschutzmittel mit einem geeigneten Lichtschutzfaktor (LSF) auf alle unbedeckten Hautstellen auftragen. Für empfindliche Hauttypen wird zu LSF 30 oder höher geraten, für weniger empfindliche ist LSF 20 ausreichend. "Der Lichtschutzfaktor gibt dabei an, um wievielmal länger ein Aufenthalt in der Sonne möglich ist, man sich bei Anwendung des Mittels in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen - verglichen mit dem Wert ohne Schutz", erläutert Dr. Kauer. Die Lotion sollte circa 30 Minuten vor der Sonnenexposition aufgetragen werden. Etwa alle zwei Stunden - beziehungsweise nach jedem Baden - muss nachgecremt werden. "Dadurch wird die Schutzdauer aber nicht verlängert, sondern lediglich aufrechterhalten", so die Expertin. Die Sonnenschutzmittel, Sonnencremeprodukte und teilweise Medizinprodukte helfen gegen Sonnenbrand, Hautalterung und schützen vor Hautkrebs. Wer an sonnenlicht-assoziierten Hauterkrankungen, wie beispielsweise der sogenannte "Mallorca-Akne", leidet, müsse auf die Wahl des Filters in den Cremes achten. Betroffene reagieren überempfindlich auf eine Kombination aus Sonnencreme und UV-Strahlung. Physikalische Filter mit Bestandteilen wie Titandioxid und Zinkoxid hinterlassen einen weißlichen Film auf der Haut und verursachen meistens keine Allergien. Im Gegensatz dazu führen chemische Filter, meistens aromatische Verbindungen wie 4-Aminobenzoesäure, häufig zur Entwicklung einer Hypersensitivität. "Wer sich hier bei der Wahl des Sonnenschutzmittels unsicher ist, kann auch bei seinem Arzt wegen der Inhaltsstoffe nachfragen", rät die Expertin. "Moderne Cremes bestehen nämlich häufig aus chemischen Filtern und einem physikalischen Filter."

    Auf Reisen: Gesunde Haut dank Sonnenschutz-ABC

    Ausweichen

    • In der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr nicht direkt in der Sonne aufhalten. Bitte vorher informieren: Es kann hierbei je nach Reiseland zu zeitlichen Verschiebungen kommen.

    Bekleiden

    • Lange, dicht gewebte Kleidung tragen
    • Kopfbedeckung nicht vergessen
    • Synthetische Fasern statt Naturfasern wählen, ideal mit UV-Protektionsfaktor
    • Trockene Kleidung schützt besser als nasse

    Cremen

    • Hauttyp bestimmen
    • Lichtschutz auf den Hauttyp abstimmen
    • Regelmäßig Nachcremen
    • Ausreichende Mengen verwenden: ein Teelöffel fürs Gesicht und zwei bis drei Esslöffel für den Körper gilt als Faustregel

    Zuletzt: Die Augen nicht vergessen und durch das Tragen einer Sonnenbrille mit der Kennzeichnung "100 % UV-Schutz" oder "UV-400" schützen.

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