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    02.

    Neues aus Mecklenburg Vorpommern: „Barlach in Wismar"

    In der Wismarer St.-Georgen-Kirche sind vom 13. April an zwölf Bronzen des Bildhauers Ernst Barlach (1870-1938) zu bewundern. Barlach gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Klassischen Moderne, der mit seinem plastischen und grafischen Oeuvre bereits zu Lebzeiten nationale sowie internationale Berühmtheit erlangte. „Die Bandbreite der gezeigten Objekte repräsentieren den Künstler sehr gut“, ist die Kuratorin der Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow, Franziska Hell, überzeugt. Die Bronzen stammen aus dem Bestand der Stiftung.

    Barlach hatte 1913 zusammen mit dem Schriftsteller Theodor Däubler (1876-1934) eine Reise durch Mecklenburg und Vorpommern unternommen. Wie schon bei Reisen in den Jahren zuvor hinterließ die Hansestadt Wismar mit den imposanten Kirchenbauten einen bleibenden und sympathischen Eindruck bei ihm, wie die Kuratorin berichtete. Dies habe sich auch in Texten von ihm niedergeschlagen.

    So sei es nur folgerichtig, eine Auswahl der wichtigsten und bekanntesten Motive Barlachs in der St.-Georgen-Kirche zu präsentieren. „Die Werke zeigen die einmalige Könnerschaft des Künstlers“, betonte Hell. Nun sind in Wismar mit „Der Melonenschneider“ (1907) und „Das russische Liebespaar“ (1908) Objekte zu sehen, die auf seine Russland-Reise im Jahr 1906 verweisen. Die Arbeiten „Mann mit Stock“ (1918), „Das Wiedersehen“ (1926) oder auch „Pieta“ (1932) verdeutlichten Barlachs lebenslange Auseinandersetzung mit Religion und Spiritualität. Die Figuren „Die sitzende Alte“ (1933) und „Die hockende Alte“ (1933) führten die tiefgehende Empathie Barlachs für seine Mitmenschen eindrücklich vor Augen. Sie wiesen auf seine Beschäftigung mit den sozialen Missverhältnissen vor allem nach dem Ersten Weltkrieg und den 1930er Jahren hin, sagte die Kuratorin Hell.
    Weitere Informationen: wismar.de