Aug
21.
In einem Gespräch auf der Landesgartenschau in Höxter teilten AKNW-Präsident Ernst Uhing und Karl Jänike, stellv. Geschäftsführer des Verbandes Garten-, Landes- und Sportplatzbau NRW e.V., die Einschätzung, dass neben dem bewährten Studium an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Höxter ein weiterer Studiengang der Landschaftsarchitektur im Ballungsraum Rhein-Ruhr dazu beitragen könne, dem Planungsmarkt die dringend benötigten Landschaftsarchitektinnen und -architekten zur Verfügung zu stellen.
„Die Herausforderungen der Klimafolgenanpassung und des präventiven Klimaschutzes in unseren Städten und Gemeinden werden wir nur meistern können, wenn die entsprechenden qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung stehen“, erklärte AKNW-Präsident Ernst Uhing am 8. August im Rahmen eines Rundgangs über die LaGa2023. Er verwies auf den großen Bedarf, den die nordrhein-westfälischen Landschaftsarchitekturbüros seit einigen Jahren melden. „Der Markt ist leergefegt, und die Aufgaben an die Fachrichtung wachsen ständig weiter“, so Präsident Uhing. Er hob zugleich hervor, dass die TH OWL mit ihrem Studiengang Landschaftsarchitektur in Höxter seit Jahren ein hervorragendes Studienangebot mache, das hoch geschätzt werde.
Karl Jänike und Thomas Gerber (Vorsitzender OWL im GaLaBau NRW) bekräftigten, dass auch aus Sicht des Garten- und Landschaftsbaus eine qualifizierte Freiraumplanung unverzichtbar sei, um Grünräume und Freiflächen nachhaltig und anspruchsvoll gestalten zu können. Das Interesse an dem Themenfeld sei grundsätzlich unter jungen Leuten groß, betonte Karl Jänike. „Der GaLaBau weist gegen den Trend steigende Ausbildungszahlen auf.“ Aktuell habe die Branche in NRW etwa 35 000 Mitarbeitende und 3000 Auszubildende.
Einig zeigten sich die Repräsentanten von AKNW und GaLaBau NRW auch in der Einschätzung, dass die laufende Novellierung der Landesbauordnung mit Maßnahmen zu einem einfacheren Ausbau von Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien sowie gegen „Schottergärten“ positive Impulse für die Branche erwarten lasse. Grundsätzlich sei es wichtig, dass Förderkulissen für den Ausbau von grüner Infrastruktur die Notwendigkeit der Nachpflege berücksichtigen müssten.
Beim Rundgang über die LaGa2023 in Höxter erläuterten Karl Jänike und Thomas Gerber dem Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen die konzeptionellen Schwerpunkte des Strukturförderprogramms, welches der Stadt Höxter Investitionen von insgesamt rund 45 Millionen Euro gebracht habe. Das Projekt, so betonte Thomas Gerber, werde auch von der Bürgerschaft breit mitgetragen: „Höxter hat 28 000 Einwohner; die LaGa hat 35 000 Dauerkarten verkauft - ein enormer Erfolg“, lautete seine Einschätzung. Karl Jänike betonte zudem die großen strukturellen Verbesserungen, von denen Höxter auch nach Ende der Landesgartenschau (Abschluss: 15.10.23) dauerhaft profitieren werde. Dazu gehört die Aufwertung der historischen Wallanlage, die Neugestaltung des Weserufers von Höxter zum Schloss Corvey sowie die Wiederbelebung der Remtergärten am Schloss.
Von: Christof Rose Architektenkammer NRW