• Mai
    23.

    KUNSTMUSEUM PABLO PICASSO MÜNSTER


    Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster ist das erste und einzige Picasso-Museum Deutschlands. Hinter denkmalgeschützten Fassaden inmitten Münsters Altstadt beherbergt es mit über 800 Lithografien Picassos eine in ihrer Geschlossenheit weltweit einmalige Sammlung.
    Auf rund 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche sind in thematischem Wechsel verschiedene Aspekte und Ausschnitte der umfangreichen Sammlung des Hauses zu
    bewundern. Außerdem widmen sich Sonderausstellungen mit Leihgaben aus internationalen Museen und Sammlungen nicht nur dem Leben und Werk Picassos, sondern auch dem
    seiner Künstlerfreunde und Zeitgenossen. 2010 wurde das Museum anlässlich seines 10- jährigen Jubiläums von Graphikmuseum Pablo Picasso Münster in Kunstmuseum PabloPicasso Münster umgetauft. Im Frühjahr 2020 empfing das Haus am Picassoplatz seine 1.5 Mio. Besucherin.


    DER MEISTER DER VERWANDLUNG
    Pablo Picasso (1881-1973) beweist in seinem lithografischen Werk unerreichte Erfindungskraft und künstlerische Qualität. Besonders ab 1945 setzte er sich intensiv mit den künstlerischen und technischen Möglichkeiten der Lithografie auseinander, die er in enger Zusammenarbeit mit dem Pariser Drucker Fernand Mourlot umsetzte.
    Picasso war von den technischen Möglichkeiten der Druckgrafik fasziniert. Sie ermöglichte ihm, bestimmte Fassungen seiner Werke im Entstehungsprozess festzuhalten, bevor er sie weiter bearbeitete und veränderte. Picasso variierte Bildthemen und Motive immer wieder neu, bisweilen sogar über Jahre hinweg. So entstanden eindrucksvolle Serien. Die Bestände des Münsteraner Museums schlagen den Bogen von Porträts über Stilleben hin zu Stierkampfszenen und antiken Fabelwesen.


    DIE GESCHICHTE DER SAMMLUNG
    Dass all diese Kunstschätze im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster zu bewundern sind,verdankt die Öffentlichkeit dem Westfalen Gert Huizinga.
    Der studierte Grafiker,Semesterkollege von Horst Janssen und Paul Wunderlich an der Landeskunstschule in Hamburg, erwarb Anfang der 50er Jahre seinen ersten Picasso, einen Linolschnitt.
    Huizingas Bekanntschaft mit Picassos einstiger Lebensgefährtin Marie-Thérèse Walter führte
    dazu, dass er sich fortan auf das Sammeln von Picasso-Lithografien konzentrierte. Durch die Begegnung und spätere Freundschaft mit Picassos Drucker Fernand Mourlot in Paris konnte Gert Huizinga in den 70er Jahren weitere Werke, insbesondere sehr seltene Zustandsdrucke, für seine Sammlung gewinnen.
    Mit dem beständigen Wachsen der Sammlung reifte beim Sammlerehepaar Jutta und Gert Huizinga der Gedanke, sich von ihrem Kunstschatz zu trennen, um ihn einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als Ergebnis dieser Überlegungen konnte schließlich von den Sparkassen in Westfalen-Lippe, der Westdeutschen Landesbank Girozentrale, den Westfälischen Provinzial-Versicherungen und den Eheleuten Huizinga die Stiftung ins Leben gerufen werden, die heute das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster trägt.

    PICASSOS SUITE VOLLARD
    Von 1930 bis 1937 schuf Picasso eine Folge von hundert Grafiken, die nach dem Verleger und Kunsthändler Ambroise Vollard benannt wurde, der sie bei Pablo Picasso in Auftrag gab.Picasso variiert in der grafischen Suite unterschiedliche Themen wie Künstler und Modell oder den Minotaurus-Mythos.
    Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster konnte im November 2001 die komplette Grafik-folge auf dem internationalen Kunstmarkt erwerben. Die Werke gelten in Fachkreisen als künstlerische Spitzenleistungen.


    FRANZÖSISCHE MALERBÜCHER
    Mit der Stiftung Classen ist das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster um eine Attraktion reicher: Das Essener Ehepaar Christa und Dr. Wolfgang Classen hat in jahrzehntelanger
    Sammeltätigkeit eine einmalige Kollektion französischer Malerbücher zusammengetragen.Sie haben in einer großzügigen Geste ihre Werke in eine Stiftung eingebracht.
    In ihrer Breite erlaubt die Malerbuchsammlung nicht nur einen nahezu vollständigen Überblick über die Entwicklung der französischen „livre d’artiste“ im 20. Jahrhundert, sondern es
    sind auch die großen künstlerischen Entwicklungen der Moderne mit repräsentativen Werken vertreten. Werke von Braque, Matisse und Picasso bilden den Schwerpunkt der Sammlung.
    Ferner ist Aristide Maillol mit seinem nahezu vollständigen buchgrafischen Schaffen präsent.
    Max Ernsts „Une semaine de bonté“ mit seinen an bedrohliche Traumbilder erinnernden Collagen gilt als Musterbeispiel surrealistischer Buchkunst. Mit „Jazz“ von Henri Matisse befindet sich außerdem ein unerreichtes Meisterwerk dieser Gattung in der Kollektion.


    BRAQUE-SAMMLUNG
    Anfang März 2004 übergab die Sparkasse Münsterland Ost dem Museum 208 Werke von Georges Braque als Dauerleihgabe. Braque pflegte intensiven künstlerischen Austausch mit Pablo Picasso. Zwischen 1907 und 1914 entwickelten die beiden Künstlerfreunde gemein-
    sam den Kubismus.
    Die Sammlung zeigt einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamte grafische Schaffen Braques von 1926 bis zu seinem Todesjahr 1963. Die Kollektion zeichnet sich durch eine Vielzahl von Unikaten und Künstlervorzugsdrucken aus und ähnelt in ihrem Ateliercharakter der Picasso-Lithografien-Sammlung. Braques Druckgrafiken sind im Gegensatz zu Picassos jedoch mehrheitlich farbig. Fünf sehr seltene Keramiken und Reliefs vervollständigen die Sammlung.

    CHAGALL-SAMMLUNG
    Ende April 2008 wurde die Sammlung des Hauses ein weiteres Mal erweitert. Die Sparkasse
    Münsterland Ost überreichte dem Museum 137 Grafiken des Malers Marc Chagall als Dauerleihgabe. Die Sammlung zeichnet sich durch eine Vielzahl von Unikaten und seltenen Zustands- und Probedrucken aus, die Chagall maßgeblich in den 50er und 60er Jahren in Paris
    anfertigte. Die Lithografien und Holzschnitte entstanden in der Pariser Druckerei Mourlot, in
    der auch Pablo Picasso und Georges Braque arbeiteten.
    Das lithografische Werk Chagalls gilt als eines der bedeutendsten in der Kunst des 20. Jahr-
    hunderts. Die grafische Technik der Lithografie spannt in Chagalls Werk einen zeitlichen Bo-
    gen von über 60 Schaffensjahren, in denen Chagall über eintausend Lithografien schuf.

    PICASSOS LINOLSCHNITTE
    Im August 2012 konnte das Picasso-Museum seine Sammlung erneut mit Hilfe der Sparkasse Münsterland Ost ergänzen. 101 Linolschnitte von Pablo Picasso gingen als Dauerleihgabe in den Bestand des Museums über. Die Kollektion enthält zahlreiche Zustands- und Probedrucke, die teilweise nur in ein- oder zwei Exemplaren erhalten sind. Sie verleihen den Werken einen spezifischen „Ateliergeruch“ und ermöglichen dem Betrachter intime Einblicke in die bildnerische Arbeits- und Denkweise des Künstlers. Thematisch führen die zwischen 1954 und 1962 entstandenen Linolschnitte durch eine für Picasso typische Bildwelt aus Stierkampfszenen, antiken Darstellungen und Porträts.

    HENRI MATISSE
    Seit Sommer 2015 beherbergt das Picasso-Museum eine deutschlandweit einzigartige Grafik-Sammlung von Henri Matisse. Die 121 Werke stammen aus der Familie des Künstlers und wurden dem Museum ebenfalls durch die Sparkasse Münsterland Ost als Dauerleihgabe
    übergeben. Die Lithografien, Linolschnitte und Radierungen dieser Kollektion decken von 1906 bis 1951 die letzten 45 Schaffensjahre des Künstlers ab.

    HONORÉ DAUMIER
    Im September 2018 erhielt das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster weiteren grafischen Zuwachs: Das Münchener Sammlerehepaar Brigitte und Walter Kames schenkte dem Museum rund 200 Grafiken des französischen Karikaturisten Honoré Daumier (1808-1879), davon 172 Einzellithografien und 5 Alben. Die Werke des berühmten Malers, Bildhauers und Grafikers stammen aus den Jahren 1832 bis 1869. Über vierzig Jahre lang veröffentlichte Daumier seine Karikaturen in den französischen Satirezeitschriften „La Caricature“ und „Le Charivari“. Unter den Grafiken der Schenkung Kames befinden sich sowohl Blätter aus diesen beiden Zeitschriften als auch seltene, handkolorierte Lithografien. Hierunter befinden sich Szenen zum politischen Zeitgeschehen, sowie Blätter aus den beliebten Serien der „Bänker“ und „Juristen“. Kernstück der Sammlung ist ein vollständiges Exemplar der seltenen Grafikserie „In China“. Daumier veröffentlichte die Szenen, die von der Präsenz der Europäer in China handeln, zwischen Dezember 1858 und April 1860 in „Le Charivari“.

    JOAN MIRÓ
    Zum 20. Geburtstag des Kunstmuseum Pablo Picasso Münster übergab der Sparkassenverband Westfalen-Lippe dem Museum eine bedeutende Sammlung von 53 Werken des spanischen Künstlers Joan Miró (1893-1982) als Dauerleihgabe. Die Werke decken einen Schaffenszeitraum von 45 Jahren ab. Den Anfang bilden frühe Radierungen von Joan Miró aus dem Jahr 1938, und das letzte Werk ist 1982 ein Jahr vor dem Tod des Spaniers entstanden.
    Die Kollektion umfasst mehrheitlich großformatige Grafiken und 14 Miró-Fotos von dem Schweizer Fotografen Ernst Scheidegger, die den Künstler in seinen verschiedenen Ateliers bei der Arbeit zeigen. Auch ein historisch bedeutsamer Autograph ist Bestandteil der neuen
    Sammlung. Hierbei handelt es sich um einen Brief von Miró an seinen Kunsthändler anlässlich seiner ersten Einzelausstellung im Frühjahr 1921 in Paris.
    Die Miró-Grafiken stammen aus der Pariser Galerie Maeght, die seit 1948 Joan Miró unter Vertrag hatte und seine Werke verlegte.

    www.kunstmuseum-picasso-muenster.de

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    Ausstellung Andy Warhol vom 14. 5.-18.September in Münster 

    Andy Warhol (1928-1987) ist unbestritten einer der bedeutendsten Vertreter der Pop-Art und einer der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung „Andy Warhol“ zeigt vom 14. Mai bis 18. September 2022 insgesamt 75 seiner „Prints“ (Siebdrucke auf Papier) und präsentiert damit einen Querschnitt durch sein gesamtes grafisches Schaffen. Die Werke stammen aus deutschem Privatbesitz und wurden teilweise noch nie öffentlich gezeigt. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Warhols Porträts von Stars und Prominenten. Sie werden den „Screen Tests“ gegenübergestellt, eine von ihm in den 1960er Jahren entwickelte Form des Experimentalfilms, die eine völlig neue Art des Porträts darstellt.