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14.
Fünf Messehallen bieten Betroffenen, ihren Angehörigen und Branchenprofis einen umfassenden Überblick über Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben, vom Rollstuhl bis zum behindertengerechten Automobil. Seminare, Workshops, Themenparks und Informationsveranstaltungen in den Hallen laden dazu ein, die behinderten- und sozialpolitischen Themen der Zeit zu diskutieren.
An der REHACARE 2015 beteiligen sich 754 Aussteller aus 37 Ländern. Mit 393 Anbietern kommt erstmals weit mehr als die Hälfte der Beteiligungen aus dem Ausland. Die Liste der ausstellenden Nationen reicht von Belgien bis Vietnam. Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Polen, China, Korea und Taiwan präsentieren sich mit Länderschauen in den Messehallen.
Die Veranstaltung findet in den Hallen 3 bis 5, im Erdgeschoss der Halle 7 und in der Halle 7a statt. Das Angebot umfasst Mobilitäts- und Alltagshilfen, Hilfsmittel für die häusliche Pflege, Kommunikationstechnik, barrierefreie Wohnwelten sowie Ideen und Produkte für Freizeit, Reise und Sport.
Alternde Gesellschaften, steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Pflegeproblematik, aber auch wachsende Ansprüche von Betroffenen und älteren Menschen an Autonomie und Teilhabe sind weltweit die großen Innovationstreiber im Hilfsmittelmarkt. Die REHACARE 2015 wird das in ihren zahlreichen Produktwelten eindrucksvoll dokumentieren.
Im Mittelpunkt steht dabei alles, was Menschen bewegt: Rollstühle, Fahrgeräte und Gehhilfen. Fahrspaß im Auto auch für Menschen mit Behinderung versprechen 20 Spezialisten, die Kraftfahrzeuge ganz nach Wunsch behindertengerecht umrüsten. Beliebtes REHACARE-Extra für potenzielle Autokäufer: Vor der Messehalle 4 können die neuen Modelle in einem ausgewiesenen Bereich Probe gefahren werden.
Ein zentrales Thema der REHACARE ist die häusliche Pflege. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) der rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Die Pflege von rund 1,25 Millionen Menschen leisten Angehörige. Weitere 616.000 werden zusammen mit und oder vollständig von ambulanten Pflegediensten betreut.
Das Forum Leben mit Pflege@home in Halle 3 packt die Themen an, die pflegende Angehörige und professionelle Pflegekräfte bewegen. Für sie hat die Pflegeakademie Niederrhein, Willich, ein viertägiges Seminarprogramm mit praxisnahen Informationen zusammengestellt. Es bietet u.a. Orientierungshilfen, wenn in der Familie ein Pflegefall eintritt, gibt Tipps zur Zusammenarbeit von pflegenden Angehörigen und Pflegedienstleistern und zum Umgang mit Demenzpatienten.
Um Information und Beratung geht es auch im zentralen Messetreff, dem REHACARE-Forum in Halle 3. Über die Hilfsmittelversorgung durch die Gesetzlichen Krankenkassen, rechtliche Fragen und Aspekte der Versorgungsqualität berichtet am Donnerstag, 15. Oktober, das Hilfsmittelforum des Bundesverbandes Medizintechnologie in fünf Vorträgen und einer Podiumsdiskussion, zu der sich auch Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, angekündigt hat.
Am Freitag steht die Fachveranstaltung “Teilhabe stärken - Rechte von Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln“ der Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE auf dem Programm des REHACARE-Forums. Themen sind u.a. die Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes, die Zielvereinbarungen zur Schaffung von Barrierefreiheit und die „Stolpersteine“ auf dem Weg zum Bundesteilhabegesetz.
Ein neues Angebot der REHACARE ist der „Hilfsmittel-Kummerkasten“: Betroffene und Angehörige können ihre Probleme und Erfahrungen bei der Hilfsmittelversorgung auf www.rehacare.de/kummerkasten schildern. Ein Fragebogen unterstützt sie dabei. Während der Messe stehen Kummerkästen auch in den Messehallen zur Verfügung. Die Statements und Fragen werden nach Themenkomplexen ausgewertet und am Samstag, 17. Oktober, um 11.30 Uhr von Experten in einer Diskussionsrunde zum Thema „Hilfsmittel: Verordnung – Bewilligung - Verweigerung“ beantwortet.
Zwei Themenparks in der Messehalle 3 widmen sich der beruflichen Inklusion von behinderten Menschen und der Therapie von Schädel-Hirn-Verletzungen. Barrierefreies Wohnen ist dort das Thema einer Schau der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik. Das Spektrum am Stand dieses Ausstellers reicht von Mobilitätsprodukten, Tür- und Fensterautomation und Beleuchtungstechnik bis zu Lösungen für das barrierefreie Bad.
Betroffene mit speziellen Bedürfnissen wie Menschen mit Sinnesbehinderungen oder motorischen Einschränkungen finden exklusiv auf ihre Informationswünsche und Bedürfnisse ausgerichtete Ausstellungsbereiche in der Messehalle 5. Blinden und sehbehinderten Menschen hilft ein Bodenleitsystem, das im Eingang Nord beginnt, den Weg zu „ihren“ Ständen zu finden.
Zu einem Streifzug durch die barrierefreie Reisewelt lädt der Reisemarkt der REHACARE ein. 15 internationale Reiseveranstalter, Tourismusverbände, Regionen, Hotels und Gästehäuser zeigen in Halle 5, wie und wo Menschen mit Behinderung ohne Barrieren ihre Ferien verbringen können.
Wer sportlich aktiv werden möchte, sollte das REHACARE Sport-Center in der Halle 7a besuchen. Es bietet eine Fülle von Anregungen, mit Behinderung und auch im Alter fit zu werden oder fit zu bleiben. Unter Leitung des Behindertenund Rehabilitationssportverbandes NRW können Behinderte und Nichtbehinderte aktiv werden und sich über die Vielfalt des Breitensportangebots in diesem Bereich informieren.
Mit weit über 100 Verbänden, Organisationen und Selbsthilfegruppen, die Betroffenen Hilfestellung in Alltag und Beruf leisten und politische Willensbildung betreiben, ist die REHACARE die wichtigste Informations- und Kommunikationsplattform für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf in Deutschland.
Die REHACARE 2015 ist vom 14. bis 16. Oktober von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am 17. Oktober von 10.00 bis 17.00 Uhr. Aktuell über die Fachmesse informiert das REHACARE-Portal www.rehacare.de. Eintrittskarten sind dort im Ticketshop erhältlich.