Mai
26.
Die Künstler präsentieren ihre Exponate
im Langhaus des Naumburger Doms,
im Ostchor, in der Krypta,
der Stephanus-, bzw. Elisabethkapelle
sowie im Domschatzgewölbe
und der Marienkirche.
Ihre Kunst wurde früher mit Gold
aufgewogen.
Heute schaffen sie auf Einladung der
„Vereinigten Domstifter“
und deren Kuratoren großartige
Höhepunkte zeitgenössischer Kunst.
Im Unterschied zur üblichen Raumsituation
werden die Exponate dem Betrachter in ungewohnter Nähe präsentiert.
Dieser Umstand ermöglicht dem Besucher eine intensive Auseinandersetzung mit den klassischen und modernen Techniken der Glasmalerei und ihren einzelnen Themenbereichen.
Früher wurden viele Geheimnisse nur vom Meister auf den Schüler übertragen. Das Wissen aus verschiedensten Stoffen, das auch in der Natur vorkommende Glas künstlich und in größeren Mengen herstellen zu können, ist schon aus dem 16. Jahrhundert vor Christus belegt. Im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris wurde bereits in der Bronzezeit Glas kunstvoll hergestellt.
Es bildeten sich Meisterzirkel, wie im Festungs-und Dombau,
es bildeten sich Mythen und Legenden.
Glasfenster in Häusern, Gebäuden und Kathedralen sind für uns das selbstverständlichste auf der Welt.
Aber schon mehr als 200 Jahre vor Chr. beherrschten die Römer nicht nur halb Europa, sie kannten auch die Kunst, Fensterglas herzustellen.
Die feinen Glasplatten wurden in vielen bunten Farbschattierungen gegossen, die aber keine große Menge an Tageslicht durchließen.
Die schönsten Villen und wichtigstenGebäude in Pompeii
wurden damit ausgestattet.
In Alexandria entdeckte man um das Jahr 100,dass die Beigabe von Manganoxid das Glas entfärbt und durchsichtig werden lässt
Da die Herstellung so teuer war und nur von wenigen
Fachleuten ausgeübt wurde, galten Glasfenster bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts als Prestigeobjekt der Könige und Kaiser,der Reichen und Mächtigen.
Die großartigen Kathedralen und Dome des Mittelalters, der Romanik und Gotik hatten eine Farbpracht und Lichtgewalt, die wir uns kaum vorstellen können. Es war Glaube und Emotion, die Mischung aus Demut vor der Schöpfung und die pure Lebensfreude und Phantasie, die aus bunten Glasstücken einzigartige Lichtkompositionen in diesenMeisterwerken der Baukunst schufen.
Einen neuerlichen Aufschwung erlebte die Glasmalerei nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Herausragende Künstler wie Marc Chagall, Henri Matisse, Joan Miro und Hans Gottfried von Stockhausen schufen einzigartige Kunstwerke für die Ewigkeit.
Auch in der Gegenwart entstanden in der Zusammenarbeit mit modernen Künstlern wie Neo Rauch großartige Kompositionen aus Glas, wie die von ihm gestalteten Glasfenster der Elisabethkapelle im Naumburger Dom.
Auch Künstler wie Gerhard Richter und Markus Lüpertz wurden mit der Gestaltung von Glasfenstern in Sakralräumen beauftragt.
Dieser Schaffensprozess der Glasgestaltung führte nicht nur
in Köln oder in Naumburg zu wunderbaren und viel diskutierten Meisterwerken unserer Gegenwartskunst.
Dieses spannende Phänomen steht im Mittelpunkt der Ausstellung „Glanzlichter.
Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei im
" Naumburger Dom“ mit mehr als 50 Kunstobjekten.
Der Naumburger Dom ist eines der herausragenden
Bauwerke der „Straße der Romanik“und befindet sich
zusammen mit der Saale-Unstrut Region
auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe.
Informationen und weitere Details zur Sonderausstellung unter
Von: Kerstin Wille Pressemitteilung