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    24.

    Blickpunkt Dessau...


    Die heute beginnende 25. Auflage des Kurt Weill Fest Dessau beleuchtet in nahezu 60 Veranstaltungen und einem attraktiven Rahmenprogramm vom 24. Februar bis 12. März 2017 an 26 Spielstätten in Dessau-Roßlau, Halle (Saale), Magdeburg, Lutherstadt Wittenberg und Wörlitz die wichtigen Impulse, die von Luthers reformiertem Christentum und der Aufklärung des 18. Jahrhunderts sowie der Klassischen Moderne ausgegangen sind und unsere heutige kulturelle Identität geprägt haben. Gleichzeitig feiert die Kurt-Weill-Gesellschaft und das Kurt Weill Fest ihr 25-jähriges Bestehen.
    „‚Luther, Weill & Mendelssohn‘ ist natürlich zuerst ein Musik- und Kulturfest zu Ehren von Kurt Weill. Und wie schon in den letzten Jahren soll das Fest nicht wirklich Reminiszenz an die Vergangenheit sein, auch wenn wir mit Reformation, Aufklärung und Klassischer Moderne den zentralen Themen des an Kultur so reichen historischen Anhalts begegnen. Auch wenn beim Reformationsjubiläum sehr oft nur die Veränderungen für die Kirche in den Blick genommen wird, haben Luther und die anderen Reformatoren doch einen gesamtgesellschaftlichen Prozess in Gang gesetzt, der sich durch die Aufklärung noch deutlich verstärkt und klarer formulierte. Wenn uns die Musik, wenn uns die Künste immer wieder daran erinnern, auf welchen Errungenschaften wir unsere aufgeklärten, humanen Zivilgesellschaften gründen, dann sollte das dazu führen, auch in Zukunft für eine offene und auf wechselseitigen Respekt angelegte Lebensgrundlage einzutreten,“ so der Festspielintendant Prof. Michael Kaufmann. Weiter erläutert er: „Es freut mich sehr, dass bei unserem Jubiläumsfest so viele international gefeierte Künstler zu Gast sind und wir zu diesem besonderen Programm wieder so viele Partner in Dessau, Halle (Saale) und Magdeburg für das Kurt Weill Fest gewinnen konnten.“
    Der Artist-in-Residence, das MDR Sinfonieorchester mit seinem charismatischen Chefdirigenten Kristjan Järvi und der MDR Rundfunkchor, leistet dabei einen herausragenden Beitrag zur Gestaltung des Festivals. Mit den bedeutenden Weill-Werken Die sieben Todsünden zum Festspiel-Auftakt (mit u.a. Angelika Kirchschlager) bis hin zum Festspielschluss mit Braver Soldat Johnny, dem ersten Broadway-Erfolg von Kurt Weill, spannt sich der Bogen. Dazwischen präsentiert das Orchester Die Verheißung, die synonym für die Flucht von Kurt Weill aus Europa und für seine Ankunft in den USA steht.
    Beim 25. Kurt Weill Fest präsentieren sich in kleinen und großen Formaten herausragende Interpreten wie Ulrich Tukur, Nils Landgren, Fabian Busch, Anja Schiffel, Julia Hülsmann, Soto, das Alliage Quintett und Andrea Eckert.

    Erstmals präsentiert sich das Opernhaus Halle im Kurt Weill Fest mit seiner Produktion der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Das Konzert des Jugendjazzorchesters der Bundesrepublik Deutschland (BuJazzO) verspricht einen anregenden Blick auf aktuelles Komponieren. Das Ensemble Modern präsentiert sich unter der Leitung von HK Gruber. Zu dem Jubiläum des Kurt Weill Fest soll eine ganz besondere Gala der bewegten Lebensgeschichte von Kurt Weill folgen. Mit Ute Gfrerer, Nils Landgren, James Holmes, dem Ensemble Modern und der Anhaltischen Philharmonie geben sich viele der ehemaligen Artist-in-Residence ein Stelldichein, das kaum hochkarätiger sein könnte. Preisträger der internationalen Lotte Lenya Competition werden bei der Aufführung von Die Verheißung eine tragende Rolle spielen.
    Das Anhaltische Theater Dessau präsentiert das bewegte Leben Lotte Lenyas in dem Programm „Die Seeräuber-Jenny“. Die Anhaltische Philharmonie unter der Leitung von Markus L. Frank beteiligt sich mit einem Sinfoniekonzert mit Werken der spannenden 1920er Jahre. Mit den „Drei Grotesken“ entfaltet das Ballett des Anhaltischen Theater den fantastischen Reiz des Tanztheaters der Weimarer Republik.
    Durch das über das Kurt Weill Fest hinaus gehende Engagement der Stadtsparkasse Dessau ist es möglich, vom 20. Oktober 2016 bis zum Ende des Kurt Weill Fest 2017 noch einmal die Ausstellung „Das verdächtige Saxophon – ‚Entartete Musik‘ im NS-Staat“ zu zeigen, die an den zerstörerischen Wahn des Dritten Reiches erinnert und uns wach machen sollte, den dumpfen Parolen der Gegenwart entschlossen entgegen zu treten.
    Thomas Markworth unterstreicht: „Das Kurt Weill Fest entstand aus einer kühnen Idee und konnte nur wachsen, weil es viele neugierige, weltoffene Besucher und Künstler zusammengeführt hat. Die Basis dieser Begegnung war über all die Jahre die großzügige und beständige Unterstützung vieler Sponsoren, Partner und Förderer. Neben den Zuwendungen durch Stadt und Land sind besonders die Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Stadtsparkasse Dessau, der NORD/LB, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, den Stadtwerken Dessau und der AHLSA GmbH hervorzuheben. Wir freuen uns ganz besonders in diesem Jahr darüber, dass wir Zuwendungen von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt und der Kloster Bergesche Stiftung für das Galakonzert erhalten. Es wäre ohne die großartige Unterstützung nicht möglich gewesen, das Kurt Weill Fest als einen durch und durch positiven musikalischen Botschafter der Stadt Dessau-Roßlau und des Bundeslandes Sachsen-Anhalt wirken zu lassen

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