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17.
Abnehmspritze statt Sport? Oder lieber doch Spritze und Sport? Neue Therapien könnten es reizvoll erscheinen lassen, ohne schweißtreibende Bewegung abzunehmen. Sie werden bei der 13. MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE unter die Lupe genommen. Am 19. und 20. November 2025 ist die Konferenz als etabliertes Programmelement der international führenden Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf (Laufzeit: 17. – 20. November) der „Hotspot“ für Sportmedizin, Sportwissenschaft sowie auch interessierte Athletinnen und Athleten. Im Congress Center Düsseldorf (CCD Süd) referieren renommierte Expertinnen und Experten zu aktuell heißdiskutierten Themen. Dazu gehören Dr. Kerstin Holze, Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes, Bestseller-Autor Thomas Schulz, Prof. Esa Räsänen, Leiter der Abteilung für Physik an der Universität Tampere in Finnland, Sportmediziner Dr. Lutz Graumann, oder Prof. Yannis Pitsiladis, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission der Internationalen Föderation für Sportmedizin (FIMS). Nicht nur der Umgang der Sportmedizin und -wissenschaft mit injizierbaren Arzneimitteln steht auf der Tagesordnung.
Foto: Internationaler Expertentreff für Trends der Sport- und Leistungsmedizin - die MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE im Rahmen der MEDICA (© Constanze Tillmann/ Messe Düsseldorf)
Foto: Guided Innovation Tour durch die Messehallen für die Konferenzteilnehmenden (© Constanze Tillmann).
Foto: Lernen, trainieren und networken - das macht der MEDICA SPORTS HUB in Halle 4 möglich (© Constanze Tillmann/ Messe Düsseldorf).
Bewegung ist die beste Medizin
Das Gesundheitssystem steht vor großen Veränderungen, nur wenige Menschen erreichen die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO für physische Aktivität, und der Ruf nach mehr Prävention wird immer lauter. So startet der 2. Tag der Sportmedizinkonferenz am 20. November mit Session 4 zu: „Die Krise der physischen Inaktivität – Bewegung ist Medizin“. In der Session werden von Prof. Yannis Pitsiladis, Vorsitzender FIMS, der Dachorganisation aller sportmedizinischen Vereinigungen sowie Dr. Sven Messing, WHO-Kooperationszentrum für Bewegung und Public Health Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Forderungen und Leitlinien führender Allianzen vorgestellt – für verschiedene Lebensabschnittsphasen und Tageszeiten. Von Sport im Kindes- und Jugendalter, über Fitness für Unternehmen und ihre Mitarbeiter bis hin zu städtischen Räumen.
So werden ein Uni-Campus oder gleich eine ganze Stadt aktiv
Prävention sollte bereits in jungen Jahren beginnen. Doch nur rund ein Drittel der Kinder (27 bis 33 Prozent) erreicht die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. „Die Gesundheit unserer Jugendlichen: Was muss sich ändern, was können wir tun?“ – dieser Frage geht Dr. Kerstin Holze nach. Sie ist Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Damit kennt die engagierte Ärztin die Herausforderungen aus mehreren Perspektiven. Der olympische Sport kann mit seiner Vorbildfunktion zwar zu mehr sportlicher Betätigung animieren – doch das allein reicht nicht. Prof. Norbert Bachl, Gründungspräsident der europäischen Sportmedizinvereinigung EFSMA und Prof. Edmond Hajrizi, Präsident der UBT Universität in Prishtina zeigen am Beispiel eines aktiven Universitätscampus, wie Lehrende und Lernende einer Universität für ein Plus an Bewegung motiviert werden können.
Gleich eine ganze Metropole aktivieren möchte die Stadt Hamburg unter dem Label „Active City!“. Von Basketball bis Yoga, im Sportverein oder im Stadtpark – die Angebote in den einzelnen Stadtteilen sind zahlreich. Ein zentrales Portal (https://www.hamburg-activecity.de) bündelt alle Angebote und macht sie nach Interessen und auf einer großen interaktiven Stadtkarte geografisch gut auffindbar. Das Konzept der „Active City!“ wird bei der MEDICA MEDICINE + SPORTS CONFERENCE Christoph Hollstein, Staatssekretär für Sport im Hamburger Ministerium für Inneres und Sport, vorstellen. Hollstein selbst fährt bei jedem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit und seine Stadt bietet die Infrastruktur, die motivieren soll, sich zu bewegen.
Einsatz von Daten und KI zur Leistungssteigerung und Verletzungsprävention
„Datengestützte Strategien für Höchstleistungen und Verletzungsprävention“ ist Titel der Konferenz-Session 5. Sie widmet sich dem Spitzensport, wobei die Zukunft des Behindertensports eingeschlossen ist. In der Session als Referent mit dabei ist Dr. Sebastian Rösler. Er arbeitet als Coach im Spitzensport und ist Mitgründer von Pro Athletes. Das Unternehmen bietet (datengestützte) Trainingsberatung, -betreuung und -analytik an zum Beispiel für Rad- und Laufsport. Kanusport ist indes ein Arbeitsschwerpunkt von Konferenz-Speaker Prof. Dr.-Ing. Mirco Fuchs, Lehrstuhl für Computer Vision und Maschinelles Lernen an der HWTK Leipzig. Dort wird der individuelle Bewegungsablauf von Kanuten per Video und Künstlicher Intelligenz analysiert, um Leistungen zu optimieren – etwa zur Optimierung der Wasserlinie für einen schnellen Vortrieb des Bewegungsablaufs des Athleten – und Verletzungen vorzubeugen. Die neuen Technologien ermöglichen es, die aus Videos gesammelten Erkenntnisse zeitnah ins Training einfließen zu lassen.
Pheal, MatsCoach, Moni Cardi und mehr
Neue Technologien für Sport und Gesundheit stehen dann in der Session 6, dem „Shark Tank der digitalen Innovationen“, auf dem Programm. Unter anderem wird Dr. Agnes Musiol eine Lösung für das Monitoring von Parametern über ein Elektrolyt-Smartpatch vorstellen. Lars Ritter von Woodmark zeigt kooperativ mit dem 1. FC Köln, wie KI im Profifußball zum Einsatz kommt, und Prof. Räsänen wird seine erwähnte Softwarelösung Moni Cardi für die Analyse der respiratorischen Fitness vorstellen. In dieser Highlight-Session am Ende der Konferenz werden viele weitere spannende Innovationen für die Sportmedizin und angrenzende Disziplinen gezeigt.

Von: Dr. Lutz Retzlaff und Presse Team Messe