• Jul
    25.

    RDA-Workshop 2013: Gut besuchte Sondershow Fernlinienbusverkehr am letzten Messetag

    RDA-Präsident Richard Eberhardt in seiner Eröffnungsrede: „Die Liberalisierung des Fernlinienverkehrs in Deutschland seit Januar 2013 hat für viel Wirbel gesorgt. Verbrauchern steht eine günstige, sichere und umweltfreundliche Alternative zu PKW, Flugzeug und Bahn zur Verfügung und Tourismusunternehmen können von den Potenzialen des Marktes profitieren.

    Die Busbranche spürt bereits einen Imagewechsel. Die Entwicklungen in diesem neuen Markt werden auch erhebliche Auswirkungen auf den Deutschlandtourismus haben. Doch um ein attraktives flächendeckendes Netz zu schaffen braucht es Marktkenntnisse sowie Verständnis für Innovation, Kompetenzen und Kooperationen zwischen Anbietern, Destinationen und touristischen Dienstleistern. Diese fördern DTV und RDA und wollen so Synergien schaffen.“

    Die Anbieter sind derzeit bunt gemischt: junge Start-ups, etablierte Busunternehmen, ausländische Marken und last but not least startet im November die Deutsche Post gemeinsam mit dem ADAC. Auch Global-Player wie Aldi und TUI, die den Vertrieb einiger Anbieter ergänzen, kommen zunehmend hinzu.

    Eberhardt: „Kurzurlaub, Fernbeziehung, Jobtermin, Kunstausstellung: Gründe, den Bus zu nutzen, gibt es viele. Gerade bei jungen Menschen, aber auch bei unternehmungslustigen Älteren kommt der Bus gut an. Und der Komfort stimmt bei dieser Reiseform ebenfalls. Die modernen Fernlinienbusse sind mit Toilette, meist kostenlosem WLAN, großem Sitzabstand, Klimaanlage, sowie zum Teil mit Snack- und Getränkeangebot ausgestattet. Jeder Fahrgast erhält mit seiner Buchung auch eine Sitzplatzgarantie, Stehplätze wie bei der Bahn gibt es nicht.“

    Praktiker und Experten diskutierten, was die Liberalisierung für den Tourismus bedeutet. Unter anderem standen die Haltestellenproblematik und die Preispolitik zur Diskussion. Doch es wurden auch Geschäfts- und Kooperationsmodelle erörtern.

    Wie der Mittelstand mitmischen kann bei einem Fernlinienverkehr unter einer gemeinsamen Dachmarke“ erörterte Dr. Ulrich Basteck, Geschäftsführer Wörlitz Tourist, der sich MeinFernbus.de angeschlossen hat. „Eine bekannte Marke verkauft sich besser, als ein gutes Produkt,“ so seine Meinung.

    André Schwämmlein, Geschäftsführer FlixBus, machte deutlich, dass der Fernlinienbus für den Reiseveranstalter Zukunft hat, und auch für kleine Gruppen buch bar ist. Er sieht den Fernbus für kleine Gruppen vor allem als Alternative zum ICE.

    Das der Fernlinienbus auch kulinarisch etwas bieten kann, und somit der Bordservice im Fernbus einen Mehrwert für den Reisegast und den Unternehmer bietet, zeigten Patrick Frenzel, Leiter Marketing, Frenzel GmbH, und Michael Marder, LSG Leiter Buscatering.

    Die Erwartungen an den liberalisierten Fernbusmarkt aus Sicht der Touristik erörterte Dr. Bettina Bunge, Geschäftsführerin Dresden Marketing. Justin Liesenfeld, Leiter Geschäftsfeldentwicklung DeinBus.de, zeigte demgegenüber auf, welche Auswahlkriterien für Fernlinienbusdestinationen gelten. Die Probleme der noch fehlenden Haltestellen und welche Herausforderungen an die Destinationen damit verbunden sind, erläuterte Adolf Haltern, Inhaber Busstop Mannheim.

    Das auch der Fernlinienbusverkehr auf Kundenbindung und Kooperationen setzt, ist Christoph Marquardt, Geschäftsführer PublicExpress, ohne Alternative. Martin Rammensee, Geschäftsführer Busliniensuche.de, beleuchtete ebenfalls die neuen Möglichkeiten für Reiseveranstalter und Destinationen. Ob aber letztendlich alles nur eine Frage des Preises ist und wie ein „Revenue Management“ bei deutschen Fernlinienbussen gestaltet sein muss, erklärten Werner Tauss, Werner Tauss Consulting, und Dr. Mark Friesen, Quinta Consulting

    An Infopoints präsentieren sich Unternehmen, die bereits im Fernlinienbusverkehr tätig sind oder ihre Produkte, Konzepte und Ideen rund um den neu entwickelten Markt vorstellten.

    Neben den informativen Fachvorträgen gab es aber auch die Möglichkeiten eines intensiven Networkings. Zwischen den Fachvorträgen konnten sich Destinationsvertreter bei den Ausstellern informieren, ob und wie ihr Ort eine attraktive Haltestelle werden kann, wie sie geeignete Fernbusterminals mit der entsprechenden Infrastruktur einrichten können, und mit welchen Möglichkeiten und Herausforderungen dies verbunden ist.

     

    Fazit aller Beteiligten: Eine rundum gelungene Veranstaltung und der RDA-Workshop war die richtige Location um dieses spannende Thema fachkundig zu erörtern.

    www,rda.de